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Wechseljahre2017-06-21T07:55:53+02:00

Wechseljahre


Wechseljahre sind Wandeljahre. Nicht nur im medizinischen Sinn!

Ich bin mittlerweile 52 Jahre jung, lebe getrennt und bin Mutter von zwei wundervollen Jungs, 15 und 20 Jahre alt. Mein Leben verlief so, wie es wahrscheinlich bei vielen verlaufen ist. Schule, Abitur, Ausbildung, Arbeit, Heirat, Familie.

In unserem Sprachgebrauch wird dieser Ausdruck in erster Linie mit deiner hormonellen Veränderung in Verbindung gebracht und auf diese möchte ich zu Beginn eingehen. Du wechselst in ein neues hormonelles Gleichgewicht und zugleich in ein höheres, biologisches und soziales Lebensalter.

Diese gliedert sich in 3 Phasen

1. Prämenopause

Dein Progesteronspiegel sinkt. Das bedeutet es gibt einen relativen Östrogenüberschuss. Dein Periodenzyklus ist verkürzt und unregelmäßig. Es kann zu Brustspannung, Wassereinlagerungen, Motivationsschub-, und Konzentrationsverlust, Heißhungerattacken und Verstimmungen kommen.

2. Perimenopause

Versiegen deines Östrogens: körperliche Veränderungen sichtbar, z.B. schlaffere Haut, Falten. Dein Zyklus ist lang, mit schwacher Blutung und Perioden finden nur noch sporadisch statt. Du kannst Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Verstimmungen und Trockenheit der Schleimhäute bekommen.

3. Postmenopause

Nach der Menopause produziert dein Körper vorrangig Östron, das Östradiol versiegt. Die Einstellung deines neuen Hormongleichgewichts findet statt.

Eine Hormonersatztherapie wird heute kritisch diskutiert. In Fachkreisen ist man zu Schlussfolgerungen gekommen, die bisherige Indikationen massiv in Frage stellen. Manche für nützlich gehaltene Wirkungen haben sich als falsch und sogar gesundheitsgefährdend herausgestellt. Es liegt an dir, dich zu informieren, beraten zu lassen, um dann für dich deine Lösung zu finden.

Der Progesteronabfall kann bereits Anfang der vierziger Jahre einsetzen. Dies ist aber den wenigsten Frauen bekannt. Du hast diverse Beschwerden und bist in diesem Alter? Dann kannst du diese Veränderung als mögliche Ursache in Betracht ziehen.

Vielleicht denkst du, wie viele Frauen, dass deine eigene Unzulänglichkeit der Grund ist, wenn du zum Beispiel an Verstimmungen und Motivationsverlusten leidest.

Das Wissen über deine ganz normale Hormonveränderung kann so manche Selbstzweifel ausräumen oder sogar verhindern. Fakten, die biologischer Herkunft sind, kannst du vielleicht eher akzeptieren und annehmen als vermeintliche psychische Unzulänglichkeiten.

Die Wechseljahre sind keine Hormonmangelkrankeit!

Dein Gleichgewicht hängt jedoch nicht nur davon ab, dass du das hormonelle Gleichgewicht irgendwann und irgendwie erreichst, nein so einfach ist es nicht. Leider, oder? Es kommt eben in diesem Alter zu einer intensiven Verdichtung und Konsequenz deines bisherigen Lebens.

Belastungen in der Mitte deines Lebens, wie z.B. Auszug der Kinder, Entfremdung des Partners, Attraktivitätsverlust, bewusst werden deiner eigenen Sterblichkeit, das sind vielleicht auch deine Themen. Viele unterschiedliche Faktoren spielen hier mit rein und sie sind bei jeder Frau individuell.

Ich denke, was dich und mich verbindet ist, dass unsere Körper mehr Beachtung und Rücksicht fordern. Ich spüre es z.B. beim Sport. Die ein oder andere Bewegung zwickt, die Lust mich immer richtig auszupowern schwindet, andere Sportarten gewinnen an Interesse und Attraktivität.

Du siehst in den Spiegel und stellst fest, dass dein Körper jetzt irgendwie anders aussieht. Was ja nicht zwingend schlechter ist, anders halt.

All das und noch viel mehr passiert. Du möchtest gerne mehr Zeit für dich, doch der Alltag lässt das oft schwer oder gar nicht zu. Die Kunst, dir doch eigene Freiräume zu schaffen, ermöglicht dir in dein individuelles Gleichgewicht zu gleiten.

Ich bin jetzt ja schon in der Phase 50+ und wenn du glaubst, dass ich all das, was ich weiß auch umsetzen kann, dann muss ich dich enttäuschen. Ich bin genau wie du, mal läuft es gut und mal eben nicht so. Mal bekomme ich es gut hin und dann wieder nicht. An das Märchen der Superfrau, die alles in ihrem Leben immer super, super hinkriegt, habe ich sowieso noch nie geglaubt.